Brand Awareness, zu dt. Markenbekanntheit, bezeichnet den Grad, in dem eine Marke in den Köpfen der Zielgruppe präsent ist. Dabei geht es nicht nur darum, ob Menschen die Marke kennen. Es geht auch darum, ob sie die Marke wiedererkennen und mit den richtigen Assoziationen verbinden. Brand Awareness ist die Basis jeder erfolgreichen Marke. Das gilt sowohl für B2C als auch für B2B.
Für B2B-Unternehmen wie Salesforce ist eine starke Markenbekanntheit wichtig für die Differenzierung vom Wettbewerb und den Aufbau von Vertrauen in einem oft komplexen Marktumfeld. B2C-Marken wie Nike oder Coca-Cola nutzen die Markenbekanntheit, um eine emotionale Bindung zu schaffen und die Kundinnen und Kunden zu einer Kaufentscheidung zu führen. In beiden Fällen trägt eine hohe Markenbekanntheit dazu bei, dass Kunden:innen in entscheidenden Momenten zuerst an eine bestimmte Marke denken.
Brand Awareness - das Wichtigste in Kürze
- Brand Awareness ist die Bekanntheit einer Marke bei der Zielgruppe.
- Kurzfristige Ziele der Markenbekanntheit sind die Erhöhung der Sichtbarkeit und die Steigerung der Interaktionen, langfristige Ziele sind der Aufbau von Vertrauen und Markenloyalität.
- Bei Brand Awareness geht es um die allgemeine Bekanntheit, bei Brand Recognition um die Wiedererkennung und bei Brand Recall um die aktive Erinnerung an eine Marke.
- Befragungen, Social Media Monitoring, Webseiten-Traffic, Analyse des Suchvolumens und Marktforschung können genutzt werden, um die Brand Awareness messbar zu machen.
- Der Mere-Exposure-Effekt beschreibt, dass die häufige Konfrontation mit einer Marke dazu führt, dass die Marke vertrauter und attraktiver wird.
- Digitale Plattformen wie Instagram, LinkedIn, YouTube und Content Marketing auf der Website sind wichtige Kanäle zur Steigerung der Markenbekanntheit.
Kurz- und langfristige Ziele der Brand Awareness
Kurzfristige Ziele
- Sichtbarkeit erhöhen: Durch den Einsatz von digitalen Kampagnen, Social Media und Online-Werbung wird die Marke in kurzer Zeit einer größeren Zielgruppe bekannt gemacht.
- Steigerung der Interaktion: Social Media Plattformen wie Instagram, LinkedIn und YouTube ermöglichen eine direkte Interaktion mit den Nutzer:innen. Dadurch wird die Markenwahrnehmung beschleunigt.
Langfristige Ziele
- Vertrauen aufbauen: Eine Marke, die ständig präsent ist, bleibt im Gedächtnis. Sie wird mit der Zeit mit positiven Eigenschaften wie Zuverlässigkeit und Qualität assoziiert.
- Markenloyalität aufbauen: Langfristig wird durch eine hohe Markenbekanntheit dafür gesorgt, dass Kund:innen immer wieder auf eine Marke zurückgreifen.
Brand Awareness, Brand Recognition und Brand Recall
- Brand Awareness umfasst die allgemeine Bekanntheit einer Marke und die Fähigkeit der Konsument:innen, sich an sie zu erinnern.
- Brand Recognition bedeutet, dass Menschen eine Marke anhand von Logos, Farben oder Slogans erkennen, auch wenn sie den Markennamen nicht direkt nennen.
- Brand Recall ist die Fähigkeit, sich bei Konfrontation mit einer bestimmten Produktsituation aktiv an eine Marke zu erinnern.
Wie wir Brand Awareness gemessen?
1. Umfragen und Interviews
Die Befragung von Kund:innen ist eine der direktesten Methoden, um Brand Awareness zu messen. Wie viele Menschen die eigene Marke kennen oder wiedererkennen, lässt sich durch gezielte Befragungen herausfinden. Dabei wird zwischen zwei Arten von Fragen unterschieden:
Die ungestützte Befragung (Brand Recall): Die Frage ist, ob die Teilnehmer:innen spontan in der Lage sind, eine Marke aus einer bestimmten Branche zu nennen. Dies ist ein Maß dafür, wie stark die Marke im Gedächtnis der Menschen verankert ist.
Gestützte Befragung (Brand Recognition): Den Teilnehmer:innen wird eine Liste von Marken vorgelegt. Sie werden gefragt, welche Marken sie kennen. Das Ergebnis ist eine Aussage darüber, wie bekannt Deine Marke im Vergleich zu anderen ist.
2. Social Media Monitoring
Du kannst die Sichtbarkeit Deiner Marke im digitalen Raum messen, indem Du die Erwähnungen und Diskussionen über Deine Marke in sozialen Netzwerken wie Instagram, Reddit oder LinkedIn analysierst. Markenerwähnungen, Hashtags und Kommentare lassen sich mit Tools wie Hootsuite oder Brandwatch in Echtzeit verfolgen. Diese Daten helfen beim Erkennen von Trends und bei der Beobachtung des Wachstums der Markenbekanntheit im Laufe der Zeit.
3. Website-Traffic
Aufschluss über die Markenbekanntheit gibt der direkte Traffic auf der Website, vor allem über Suchmaschinen. Ein Anstieg der organischen Suchanfragen nach Deinem Markennamen ist ein Zeichen dafür, dass mehr Menschen Deine Marke kennen und aktiv auf der Suche nach Informationen sind. Der Marken-Traffic lässt sich mit Tools wie Google Analytics oder der Google Search Console analysieren.
4. Suchvolumen-Analyse
Das Suchvolumen für Deine Marke im Vergleich zu Mitbewerber:innen oder branchenspezifischen Begriffen kannst Du mit Tools wie Google Trends oder Sistrix überprüfen. Ein steigendes Suchvolumen deutet darauf hin, dass immer mehr Menschen nach Deiner Marke suchen und auf sie aufmerksam werden.
5. Marktforschung
Detaillierte Einblicke in die Entwicklung der Markenbekanntheit bieten langfristige Marktforschungs- und Trackingstudien, die von spezialisierten Agenturen oder Instituten durchgeführt werden. Im Rahmen dieser Studien wird in regelmäßigen Abständen ermittelt, wie sich die Bekanntheit der Marke bei den verschiedenen Zielgruppen entwickelt.
6. Werbeerinnerungstests
Bei Brand Awareness-Kampagnen kannst Du mit speziellen Tests messen, wie gut sich die Zielgruppe an Deine Werbung erinnert. Diese Werbeerinnerungstests können beispielsweise durchgeführt werden, nachdem die Nutzer:innen ein YouTube-Video ansehen oder durch Instagram-Werbung scrollen.
7. Share of Voice (SOV)
Der Share of Voice misst den Anteil deiner Markenpräsenz, verglichen mit deinen Mitbewerber:innen. In der Onlinewelt wird dies durch Erwähnungen, Beiträge oder Interaktionen in Social Media und Foren gemessen. Ein höherer Share of Voice bedeutet eine höhere Markenpräsenz und damit eine höhere Brand Awareness.
Der Mere-Exposure-Effekt: Psychologie hinter der Markenbekanntheit
Der Mere-Exposure-Effekt, auch Gewöhnungseffekt genannt, ist ein wichtiger psychologischer Mechanismus hinter der Markenbekanntheit. Dieser besagt, dass Menschen eine Sache umso positiver wahrnehmen, je öfter sie mit ihr in Berührung kommen. Das gilt auch für Marken: Deine Marke wird für potenzielle Kund:innen umso vertrauter und attraktiver, je häufiger sie sie sehen. Genau deswegen ist es so wichtig, kontinuierlich präsent zu sein.
Mit digitalen Medien die Brand Awareness steigern
Digitale Medien sind ideal für die Steigerung der Brand Awareness. Auf Plattformen wie Instagram, LinkedIn und YouTube werden unterschiedliche Ansätze verfolgt:
- Instagram: Hier spielen vor allem visuelle Inhalte eine wichtige Rolle. Verwende emotionale Bilder und Videos, um eine starke visuelle Identität aufzubauen. Durch die Zusammenarbeit mit Personen, die bereits eine treue Fangemeinde haben, kann eine große Reichweite erzielt werden (Influencer Marketing).
- LinkedIn: Für B2B-Unternehmen ist LinkedIn ideal geeignet, um gezielt Fachleute und Entscheidungsträger:innen anzusprechen. Hier kannst Du Expertenwissen teilen und an Diskussionen teilnehmen. So positionierst Du Dein Unternehmen langfristig als führend in Deiner Branche.
- YouTube: Videos auf YouTube können eine enorme Reichweite erzielen und haben eine sehr lange Lebensdauer. Eine gut durchdachte YouTube-Strategie kann nicht nur helfen, Deine Marke sichtbar zu machen, sondern auch tiefere Botschaften zu vermitteln, die haften bleiben.
- Content Marketing: Bei der Steigerung der Markenbekanntheit spielt Deine eigene Website eine entscheidende Rolle. Durch gezieltes Content Marketing kannst Du wertvolle Inhalte schaffen, die informieren und Deine Marke als Expert:in Deiner Branche positionieren. Regelmäßige Blogbeiträge, E-Books, Whitepapers oder Fallstudien, die auf die Bedürfnisse Deiner Zielgruppe eingehen, steigern nicht nur den organischen Traffic, sondern auch das Markenvertrauen.
Typische Fehler bei der Steigerung der Markenbekanntheit
Der übermäßige Einsatz von digitaler Werbung ist einer der häufigsten Fehler. Zu viele, zu werbliche Anzeigen können als aufdringlich empfunden werden, was eine Abschreckung für potenzielle Kund:innen sein kann. Ein weiteres Problem ist es, die Bedürfnisse und Wünsche Deiner Zielgruppe außer Acht zu lassen. Wer sich nicht im Klaren darüber ist, wen er ansprechen möchte, verfehlt sein Ziel und verschwendet Ressourcen.
- Balance finden: Setze Deine digitalen Werbemaßnahmen gezielt ein und überschütte Deine Zielgruppe nicht mit zu viel Werbung. Achte darauf, dass Deine Inhalte einen Mehrwert bieten und nicht nur verkaufsorientiert sind.
- Konstant bleiben statt überladen: Eine kontinuierliche, aber subtile Präsenz ist einer aggressiven Werbestrategie vorzuziehen. Nutze Social Media zur regelmäßigen Veröffentlichung von Inhalten, ohne die Zielgruppe zu überfrachten.
- Auf die Zielgruppe eingehen: Stelle sicher, dass Du Deine Zielgruppe genau kennst und richte Deine Kampagnen entsprechend aus. Eine personalisierte Ansprache ist ein Zeichen dafür, dass Du Deine Kund:innen verstehst. In unserem Ratgeber erfährst Du, wie Du Deine Zielgruppe findest und sie mithilfe von Buyer Personas erreichen kannst.
Beispiele für erfolgreiche Brand Awareness Kampagnen
Salesforce: Salesforce hat sich durch seine kontinuierliche Präsenz in der Fachwelt und seine Thought Leadership als führende CRM-Lösung positioniert.
Nike („Just Do It“): Ein Paradebeispiel für emotionale Markenbekanntheit ist der Slogan „Just Do It“ von Nike. Die Kampagne inspiriert Menschen, aktiv zu werden. Sie hat es geschafft, dass Nike weltweit mit Stärke und Entschlossenheit assoziiert wird.
Coca-Cola („Share a Coke“): Ein brillanter Schritt zur Steigerung der Markenbekanntheit war Coca-Colas Kampagne zur Personalisierung von Flaschen mit Vornamen. Sie schuf eine direkte Verbindung zu den Konsument:innen, was zu einer höheren Identifikation mit der Marke und zu einer Steigerung der Verkaufszahlen führte.
Fazit: Brand Awareness ist wie ein Anker
Markenbekanntheit ist der Schlüssel zum Erfolg eines Unternehmens, sowohl kurz- als auch langfristig. Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen eine starke Markenbekanntheit aufbauen, sei es durch regelmäßige Präsenz in sozialen Netzwerken, kreative Werbekampagnen oder die gezielte Nutzung digitaler Plattformen. Vermeide dabei häufige Fehler, wie z. B. den übermäßigen Einsatz von Werbung, und achte auf eine präzise Ansprache Deiner Zielgruppe. So verankerst Du Deine Marke nachhaltig in den Köpfen der Menschen.
Du bist auf der Suche nach einer Online Marketing Agentur, die gemeinsam mit dir Kampagnen zur Steigerung der Brand Awareness umsetzt? Kontaktiere uns und verrate uns mehr!
Weitere Tipps für Dein Online Marketing findest Du in unserem Ratgeber und Lexikon:
- Online Branding - 10 Tipps für Deine starke Marke im Web
- Marketing Konzept - Dein Plan für Erfolge
- Was sind Key Performance Indicator (KPI)?
- Was ist die Customer Journey?
- Was versteht an unter Social Selling?