SEO & KI: SEO ist nicht tot, sie verändert sich nur

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Zuletzt aktualisiert am: Juni 23, 2025

Gerüchte über künstliche Intelligenz (KI) und Suchmaschinenoptimierung (SEO) sind derzeit weitverbreitet. Vielleicht hast Du auch schon einmal die Aussage „SEO ist tot, KI übernimmt“ gehört. Doch stimmt das wirklich? Wie sollte dein Marketingmix heute aussehen, um sichtbar zu bleiben - oder sichtbar zu werden?

Wir betrachten das Zusammenspiel von SEO, KI und einer sinnvollen Sichtbarkeitsstrategie, und zwar ohne übertriebenen Hype, aber mit einer klaren Haltung.

SEO ist tot? Was du in 2025 über Künstliche Intelligenz (KI/AI) und SEO wissen solltest

Ist SEO wirklich tot?

Diese Frage taucht aktuell immer wieder auf, angeheizt durch Schlagzeilen, LinkedIn-Beiträge und Marketingversprechen. Die kurze Antwort lautet: Nein, SEO ist alles andere als tot. Doch es verändert sich - und genau das erfordert einen genaueren Blick.

Es ist eine Tatsache, dass KI-Tools wie ChatGPT, Google Gemini oder Perplexity immer wichtiger werden, wenn es darum geht, auf einfache Fragen schnell Antworten zu liefern. Sie machen Informationen zugänglicher, fassen Inhalte zusammen und helfen beim Einstieg in ein Thema. Gänzlich neue Datenquellen werden dabei in der Regel nicht genutzt. Stattdessen greifen sie auf bereits bestehende Inhalte aus dem Web zurück. Diese Systeme nutzen öffentliche Inhalte, die von Suchmaschinen indexiert wurden. Das sind also genau die Inhalte, die Du über klassische SEO-Maßnahmen sichtbar gemacht hast. Ohne gut strukturierte Webseiten, informative Ratgeber oder klare Produktbeschreibungen können diese KI-Modelle nicht zuverlässig funktionieren.

Oder anders gesagt:

Die beste KI ist nur so gut wie die Informationen, auf die sie zugreifen kann. Die Inhalte entstehen nicht zufällig, sondern sind das Ergebnis gezielter SEO-Strategien, fundierten Fachwissens und eines Gespürs für die Fragen und Bedürfnisse der Nutzenden.
Warum SEO nach wie vor unverzichtbar ist:

  • Technische SEO sorgt dafür, dass Deine Inhalte überhaupt gefunden werden - von Suchmaschinen und KI-Tools.
  • Die Onpage-Optimierung stellt sicher, dass Deine Inhalte klar strukturiert, verständlich und thematisch relevant sind.
  • Die Keyword-Recherche ist eine gute Methode, um die Sprache der Zielgruppe zu ermitteln. Auch KI-Systeme berücksichtigen diese Sprachgewichtung.
  • Die Glaubwürdigkeit Deiner Website wird durch Backlinks und Autorität gestärkt, was sich nicht nur auf das Google-Ranking, sondern auch auf die Gewichtung in KI-Antworten auswirken kann.

Was bedeutet das konkret für Dich?

Wenn Du gute Inhalte mit Mehrwert veröffentlichst, profitiert nicht nur Dein Google-Ranking davon. Auch ChatGPT & Co. greifen auf diese Inhalte zurück - direkt oder indirekt. Das heißt, SEO ist heute nicht nur wichtig für Suchmaschinen, sondern auch für KI-gesteuerte Systeme.

Wer jetzt aufhört, in SEO zu investieren, weil „ohnehin alles von KI übernommen wird“, verschenkt wertvolles Potenzial. Denn KI kann nur so gut informieren, wie die Inhalte es zulassen, auf die sie zugreift. Genau hier kannst Du punkten: mit hochwertigem Content, einer sauberen technischen Umsetzung und echtem Nutzen für Deine Zielgruppe.

KI verändert die Reise, aber nicht das Ziel

Was sich aktuell rasant verändert, ist nicht das Bedürfnis nach Informationen, sondern die Art und Weise, wie Menschen an diese herankommen. Immer mehr Nutzer:innen beginnen ihre Recherche mit einer kurzen Anfrage an ChatGPT, Google Gemini oder ähnliche Tools. Auch die sogenannten AI-Overviews bei Google, also automatisch generierte Zusammenfassungen zu bestimmten Suchbegriffen, liefern schnelle, oberflächliche Einblicke.

Die Einstiegsschwelle ist niedrig und die Antworten wirken kompakt und überzeugend. Für eine erste Orientierung oder einfache Fragen wie „Was ist Content-Marketing?“ oder „Wie funktioniert SEO?“ reicht das oft aus. Doch der Informationsbedarf endet dort nicht.

AI Overviews zur Suchananfrage "Was ist Content Marketing?"

AI Overviews zur Suchananfrage "Was ist Content Marketing?". Screenshot: Google

Sobald es um mehr geht, etwa um konkrete Vergleiche, fundierte Entscheidungen oder individuelles Vertrauen, reicht eine generierte Kurzantwort nicht mehr aus. Menschen möchten tiefer einsteigen, Inhalte vergleichen und unterschiedliche Perspektiven verstehen. Sie möchten wissen: Was passt wirklich zu mir? Und genau an diesem Punkt kommen klassische Websites ins Spiel.

Deine Website bietet genau das, was generative KI derzeit (noch) nicht leisten kann:

  • Tiefe statt Oberfläche: Ausführliche Inhalte, die Themen wirklich erklären.
  • Vertrauen statt Wahrscheinlichkeit: Klare Quellen, Autor:innen, Expertise.
  • Einordnung statt nur Information: Relevanz für eine spezifische Zielgruppe.
  • Emotion und Marke: Design, Tonalität und Storytelling schaffen eine Verbindung.

Kurz gesagt: KI ist oft der erste Berührungspunkt, aber nicht das Ende der Reise. Wenn Menschen weiterdenken, sich ernsthaft informieren oder eine Kaufentscheidung treffen wollen, landen sie früher oder später bei Dir - auf Deiner Website, in Deinem Blog oder Deinem Online-Shop. Deshalb lohnt es sich weiterhin, in hochwertige Inhalte, eine klare Struktur und authentische Kommunikation zu investieren. Denn während KI dabei hilft, gefunden zu werden, hilfst Du Deinen Besucher:innen, eine Entscheidung zu treffen.

GEO ist kein neues Allheilmittel

Vielleicht hast Du schon einmal den Begriff GEO (Generative Engine Optimization) gelesen oder in einer Präsentation gehört. Auf den ersten Blick klingt das nach dem nächsten großen Ding: Inhalte so optimieren, dass sie in KI-Antworten besser auftauchen. Das klingt nach Handlungsbedarf, aber genau hier lohnt es sich, einmal tief durchzuatmen.

Denn GEO ist aktuell kein etablierter Standard, sondern ein noch junger Begriff, der vor allem in Agentur-Pitches, auf Konferenzen und in Marketing-Blogs auftaucht. Selbstverständlich ist es sinnvoll, sich mit der Funktionsweise von KI-generierten Suchergebnissen auseinanderzusetzen, doch bisher gibt es keine klaren Richtlinien oder bewährte Methoden, wie man Inhalte gezielt für generative Antworten optimiert.

Viele der aktuellen Empfehlungen unter dem Label GEO sind ohnehin altbekannt:

  • Schreibe verständliche, strukturierte Inhalte.
  • Beantworte konkrete Fragen präzise.
  • Nutze klare Zwischenüberschriften und strukturierte Daten.
  • Stärke Deine Autorität und Relevanz im Themenfeld.

All das ist im Prinzip klassische SEO, allerdings mit dem zusätzlichen Ziel, auch in Tools wie ChatGPT oder in Googles KI-Übersichten präsent zu sein.

Was bedeutet das für Deine Strategie?

Du musst nicht alles neu denken. GEO kann zwar ein spannender Aspekt sein, ersetzt aber keine fundierte Content-Strategie. Viel wichtiger ist ein stabiler Mix aus:

  1. Inhalte mit echtem Mehrwert, die nicht nur Fragen beantworten, sondern auch Hintergründe liefern.
  2. Einem strukturierten Aufbau, der es sowohl Nutzer:innen als auch Maschinen leicht macht, Informationen zu erfassen.
  3. einer nutzerzentrierten Perspektive, die versteht, was deine Zielgruppe wirklich wissen, fühlen oder entscheiden möchte.

GEO ist also kein Wundermittel, sondern ein weiterer Impuls, um Inhalte klug zu konzipieren. Und ja, GEO wird sich weiterentwickeln. Es kann sinnvoll sein, Entwicklungen im Blick zu behalten, etwa in Bezug auf Googles SGE (Search Generative Experience) oder neue Features in Chatbots. Aber sich jetzt allein darauf zu konzentrieren, wäre verfrüht.

Sichtbarkeit ist mehr als nur SEO

Eine durchdachte Sichtbarkeitsstrategie besteht heute nicht mehr nur aus guten Google-Rankings. Um Menschen zu erreichen, sollte man dort präsent sein, wo sie sich tatsächlich aufhalten - und das ist längst nicht mehr nur die Suchmaschine.

SEO und KI können viel leisten, aber sie sind nur ein Teil eines größeren Ganzen. Für nachhaltigen Erfolg braucht es einen vielseitigen Mix, der sich an den Gewohnheiten Deiner Zielgruppe orientiert, ohne den Fokus aus den Augen zu verlieren.

Was das konkret bedeuten kann? Zum Beispiel bezahlte Anzeigen auf Google (Google Ads) oder in den sozialen Medien (Social Ads), um gezielt Reichweite aufzubauen. Oder ein aktiv gepflegtes Google-Unternehmensprofil, das nicht nur in der Suche sichtbar wird, sondern auch für lokale Beiträge und Veranstaltungen genutzt werden kann. Plattformen wie Pinterest eignen sich ebenfalls besonders gut, wenn du visuell starke Produkte oder Inhalte vermarktest, beispielsweise im B2C-Bereich.

Auch klassische Maßnahmen können heute wieder wirksam sein, etwa Printmailings, um bestehende Kontakte zu aktivieren, oder Großflächenplakate, um die lokale Marke zu stärken. Der persönliche Kontakt auf Messen, Veranstaltungen oder mit einem Stand auf einer Fachkonferenz ist ebenfalls ein starkes Element, um Vertrauen aufzubauen und Präsenz zu zeigen. 

Nicht zu vergessen: Content Marketing auf Deiner eigenen Website. Gut gemachte Inhalte, die wirklich weiterhelfen, stärken nicht nur die Sichtbarkeit in Suchmaschinen, sondern auch Deine Positionierung als Expert:in im Markt. Auch Plattformen wie Reddit oder spezialisierte Foren können sinnvoll sein, wenn sich Deine Zielgruppe dort aufhält. Gerade im B2B- oder Tech-Bereich lohnt es sich, über die klassischen Kanäle hinauszublicken.

Der entscheidende Punkt ist dabei immer: Du musst wissen, wo sich Deine Zielgruppe aufhält, und wie Du ihr dort begegnest. Nicht jeder Kanal ist für jedes Unternehmen geeignet. Aber es lohnt sich fast immer, den eigenen Mix regelmäßig zu überprüfen und bewusst zu steuern.

Apropos vorbereitet sein: Barrierefreiheit nicht vergessen

Ein wichtiger Hinweis, der oft übersehen wird, aber bald Pflicht ist: Am 28. Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) in Kraft. Es verpflichtet Anbieter digitaler Dienstleistungen und Produkte, ihre Websites barrierefrei oder zumindest barrierearm zu gestalten, sofern sie sich an Verbraucher:innen richten. Betroffen sind nicht nur Behörden oder große Plattformen, sondern auch viele Unternehmenswebsites, Shops und digitale Services im Mittelstand.

Barrierefreiheit bedeutet dabei mehr als nur große Schrift oder kontrastreiche Farben. Es geht unter anderem um klare Strukturen, eine verständliche Sprache, eine logische Navigation, alternative Bildbeschreibungen, gut lesbare Schriftarten und die technische Kompatibilität mit Screenreadern.

Wenn Deine Website diese Anforderungen bisher nicht erfüllt, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, aktiv zu werden. Die Umstellung kann mit überschaubarem Aufwand beginnen, braucht aber Zeit und ein klares Konzept.

Noch nicht vorbereitet? Wir beraten Dich gern zur Umsetzung und zeigen Dir, wie sich Barrierefreiheit nicht nur gesetzeskonform, sondern auch nutzerfreundlich und suchmaschinenrelevant gestalten lässt. Mehr zum Thema erfährst Du auf unserer Unterseite zum Thema barrierefreie Websites

Zusammengefasst: SEO ist nicht tot - es verändert sich

  • KI ist ein neuer Einstiegspunkt, aber keine Endstation.
  • GEO ist ein Schlagwort, kein Ersatz für Strategie.
  • Dein Sichtbarkeitsmix darf und sollte vielseitig sein.
  • Denke barrierefrei - ab Juni 2025 ist es Pflicht.

Mach Dich nicht verrückt - mach Dich sichtbar. Mit klugen Inhalten, einem offenen Blick und einem guten Plan. Wenn Du dabei Unterstützung benötigst: Wir sind für Dich da.

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Infos zum Artikel

Autor*in: Kim Nadine Adamek
Letzte Aktualisierung: Juni 23, 2025

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