User Interface (UI) ist die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Sie ermöglicht es, Software oder Hardware zu steuern, zu bedienen und zu nutzen. Dabei ist ein UI weit mehr als nur die grafische Oberfläche einer Anwendung. Es ist eine Komponente, die darüber entscheidet, wie effizient, angenehm und erfolgreich eine Interaktion verläuft. Je besser die Gestaltung dieser Schnittstelle ist, desto einfacher ist die intuitive Bedienung eines Gerätes oder einer Anwendung (z.B. einer Website oder einer App).
Was ein gutes User Interface ausmacht und welche Rollen Barrierefreiheit und User Experience dabei spielen, verraten wir Dir in diesem Lexikonartikel.
Ziele eines optimierten User Interfaces
Das Hauptziel einer Benutzeroberfläche ist es, die Interaktion möglichst einfach und reibungslos zu gestalten. Sie soll es dem Benutzenden ermöglichen, sich intuitiv durch die Funktionen einer Anwendung zu bewegen. Dabei soll der Nutzende nicht auf komplexe Anweisungen angewiesen sein. Insbesondere bei anspruchsvollen Webanwendungen oder Software mit vielen Funktionen ist ein optimiertes UI entscheidend für die angenehme Nutzung und die Vermeidung von Frust.
Ein gutes UI verfolgt dabei folgende Ziele:
- Komplexität reduzieren: Viele technische Anwendungen erscheinen auf den ersten Blick kompliziert. Durch klare Strukturen und visuelle Hinweise vereinfacht ein durchdachtes UI die Bedienung.
- Orientierung verbessern: Icons, Symbole und ein durchgängiges Design helfen, sich schnell zurechtzufinden.
- Effizienz fördern: Mit einem optimierten UI können Aufgaben schneller und zielgerichteter erledigt werden.
- Schaffung einer positiven User Experience (UX): Ein gut gestaltetes UI trägt zur Zufriedenheit der Nutzer:innen bei und sorgt für ein angenehmeres Arbeiten.
Usability - die Basis für ein erfolgreiches User Interface
Ein gutes User Interface orientiert sich an den Prinzipien der Usability (Benutzerfreundlichkeit). Usability beschreibt, wie effektiv, effizient und zufriedenstellend Benutzer:innen ein System zur Erreichung ihrer Ziele nutzen können. Die Prinzipien, denen ein gutes UI folgen sollte, sind daher:
- Einfachheit: Funktionen sollen so gestaltet sein, dass sie auch ohne Vorkenntnisse verstanden und genutzt werden können.
- Effizienz: Benutzeraktionen sollen schnell und ohne unnötige Schritte ablaufen.
- Fehlervermeidung: Ein gutes UI hilft, Missverständnisse und Fehlbedienungen zu vermeiden, zum Beispiel durch klare Rückmeldungen und Bestätigungsmechanismen.
- Barrierefreiheit: Das Interface sollte für möglichst viele Nutzer:innen zugänglich sein. Dies gilt unabhängig von technischen Fähigkeiten oder körperlichen Einschränkungen.
Weitere Infos zur Usability bekommst Du im ausführlichen Beitrag.
Die Rolle von grafischen Benutzeroberflächen (GUIs)
Grafische Benutzeroberflächen (Graphical User Interfaces, GUIs) sind heute die Standardform von UIs. Sie kombinieren Text und visuelle Elemente wie Buttons, Menüs oder Icons, um eine einfache Bedienung zu gewährleisten. Dabei spielen Elemente wie Farbschemata, Animationen und visuelles Feedback eine zentrale Rolle, um den Benutzer:innen visuell durch die Anwendung zu führen.
Beispiele für das Design von GUIs:
- Icons und Piktogramme: Sie ermöglichen es, komplexe Funktionen schnell zu erfassen. Ein Beispiel dafür ist das Papierkorb-Icon zum Löschen von Daten.
- Farbliche Markierungen: Farben erleichtern die Navigation und schaffen Klarheit, z.B. steht grün für Zustimmung oder rot für Abbruch.
- Interaktive Elemente: Ein dynamisches Nutzererlebnis entsteht durch den Einsatz von Buttons, Drop-Down-Menüs oder visuellen Statusanzeigen.
Usability und Barrierefreiheit als Kriterien für den Erfolg
Die besten Interfaces sind die, die niemand bemerkt. Denn sie funktionieren reibungslos. Damit dies gelingt, sollte ein UI auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten sein. Außerdem sollte es barrierefrei gestaltet sein. Das bedeutet, dass auch Menschen mit Einschränkungen (z. B. Seh- oder Hörbehinderungen) in der Lage sind, die Anwendung ohne Probleme zu nutzen.
Wichtige Maßnahmen für eine barrierefreie Nutzbarkeit sind:
- Skalierbare Schriftgrößen und eine Gestaltung mit hohem Kontrast
- Alternativtexte für Bilder und Icons zur Unterstützung von Screenreadern bei der Beschreibung
- Eine klare und übersichtliche Navigation und die Vermeidung von überladenen Oberflächen
Wenn Du mehr zum Thema barrierefreie Websites erfahren möchtest, empfehlen wir Dir einen Blick auf unsere Website.
Wie wird eine Benutzeroberfläche getestet?
Durch gezielte Tests kann die Qualität eines User Interface überprüft werden. Zu den gängigsten Methoden gehören Usability-Tests. Dabei führen reale Nutzer:innen typische Aufgaben aus und werden dabei beobachtet oder anschließend befragt. Ergänzend können A/B-Tests durchgeführt werden. Dabei werden verschiedene Designvarianten miteinander verglichen, um herauszufinden, welche besser funktioniert.
Tools wie Heatmaps oder Klickanalysen geben Aufschluss über das Nutzerverhalten, während Accessibility-Tests sicherstellen, dass die Benutzeroberfläche auch für Menschen mit Einschränkungen zugänglich ist.
Fazit: Effektives Design erleichtert die Nutzung
Ein gutes User Interface sorgt dafür, dass Anwendungen intuitiv zu bedienen sind und effizient genutzt werden können. Es reduziert Komplexität, hilft zu orientieren und macht Funktionen zugänglich. Die Nutzung wird für alle Zielgruppen durch klare Strukturen, visuelle Hilfen und die Berücksichtigung von Usability-Prinzipien erleichtert.
Weitere Tipps zum Thema Webdesign und Optimierung für Nutzer:innen findest Du in unserem Ratgeber und Lexikon.
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