Disavow

Zuletzt aktualisiert: Oktober 24, 2023

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Wenn Du Dich in der Welt der Suchmaschinenoptimierung (SEO) bewegst, ist Dir das Thema Disavow sicher nicht fremd. Aber was genau verbirgt sich dahinter? Warum ist es wichtig, ein wachsames Auge auf das Backlinkprofil seiner Website zu haben? Und was zur Hölle hat Disavow mit negativem SEO zu tun? Dieser Artikel gibt Antworten auf Deine Fragen.... Und er räumt mit einem Disavow-Mythos auf.

Was bedeutet Disavow?

Beginnen wir mit der Definition: Disavow bzw. disavow-Links ist ein Tool innerhalb der Google Search Console, mit dem Du bestimmte Backlinks, die auf Deine Website verweisen, „ablehnen“ kannst. Du trittst gewissermaßen in Kontakt mit Google und sagst der Suchmaschine: „Bitte berücksichtige diesen Link nicht bei der Bewertung meiner Website“. Das ist besonders dann wichtig, wenn Du Links von minderwertigen oder Spam-Websites erhältst. Diese Links können der Reputation Deiner eigenen Website schaden.

Kurzer Exkurs: Negatives SEO und Disavow

Negatives SEO sind Versuche (von Wettbewerbern oder anderen Akteuren), Deiner Sichtbarkeit in der Suchmaschine zu schaden. Das Erstellen einer Flut von schädlichen, irrelevanten oder Spam-Links zu Deiner Website ist dabei eine gängige Methode. An dieser Stelle kommt das Disavow-Tool ins Spiel: Du schützt Deine Website vor den negativen Auswirkungen solcher Angriffe, indem Du schädliche Links ablehnst.

Tipp: Lies hierzu auch unsere Einführung zum Thema Black Hat SEO!

Wie wird eine Disavow-Datei erstellt? Schritt-für-Schritt-Anleitung

Mit dem Disavow-Tool kannst Du also ungewollte Backlinks ablehnen. Dazu musst Du eine .txt Datei in der Google Search Console (GSC) einreichen. Diese Datei teilt Google mit, welche Links bzw. welche Domains von Google bei der Bewertung Deiner Website ignoriert werden sollen. Eine Anleitung zum Erstellen und Hochladen einer Disavow-File findest Du hier:

  1. Schädliche Links sammeln: Der erste Schritt ist, alle Backlinks zu identifizieren, die abgelehnt werden sollen. Benutze dazu zum Beispiel SEO-Tools wie Ahrefs, Sistrix, Semrush oder ganz einfach die Google Search Console. Dann exportierst Du diese Links in eine Liste.
  2. Öffne einen Texteditor: Zur Erstellung der Disavow-File benötigst Du nur einen simplen Texteditor (wie z.B. Notepad oder TextEdit). Benutze kein Textverarbeitungsprogramm (wie z.B. Word).
  3. Links in .txt Datei eingeben: Füge der Texteditor Datei eine Zeile für jeden Link hinzu, den Du ablehnen möchtest. Z.B.: http://spammsite.com/bad-backlink.html
  4. Ganze Domains ablehnen: Wenn Du Backlinks von Domains komplett abwerten möchtest, verwende hierfür das Präfix „domain:“. Beispiel: domain:spammywebsite.com. Dadurch erfährt Google, dass alle Links dieser Domain abzulehnen sind.
  5. Speichern: Speichere die Textdatei mit der Endung „.txt“ ab. Achte darauf, dass die Datei nicht größer als 2 MB ist.
  6. Disavow-Datei in der GSC einreichen: Melde Dich hier bei der Google Search Console an, wähle die Property aus und lade Deine File hoch. 
  7. (Optional) Kommentare hinzufügen: Füge Kommentare zu Deiner Datei hinzu, um Anmerkungen für Dich oder Dein Team zu hinterlassen. Kommentare beginnen mit #. So zum Beispiel: #Dieser Link war Teil eines negativen SEO-Angriffs.
Disavow Tool in der Google Search Console

Nutze das Disavow Tool von Google, um schädliche Backlinks für ungültig zu erklären.

Disavow-Mythos: Eingereichte Links verschwinden

Was passiert mit den Backlinks, die Du disavowed hast? Nun ja, dass das Disavow-Tool Links komplett löscht oder wie durch Zauberhand „unsichtbar“ macht, ist leider ein weitverbreiteter Irrglaube. Das Ablehnen von Links mit dem Disavow-Tool ist lediglich eine Information an Google, dass diese nicht (negativ) berücksichtigt werden sollen. An der physischen Existenz des Backlinks ändert sich nichts. Er ist bedauerlicherweise weiterhin da, kann Deiner SEO aber immerhin nicht mehr schaden. 

Regelmäßige Überprüfung Deiner Backlinks ist wichtig

Es ist also total wichtig, dass Du Dein Linkprofil regelmäßig überprüfst. Nur so kannst Du potenziell schädliche Links identifizieren. Kostenfreie Tools wie die Google Search Console und auch kostenpflichtige Tools wie z.B. Ahrefs, Sistrix und Semrush können Dir diese wichtige Aufgabe enorm erleichtern. Während Du in der GSC einen Überblick über Dein Backlinkprofil sowie die verweisenden Linkanker bekommst, analysieren die genannten SEO-Tools Dein Linkprofil genau und weisen Dich auf verdächtige oder schädliche Links hin.

Hierzu empfehlen wir Dir auch unseren Beitrag zum Thema Offpage-Optimierung!

Einstellen von Alerts

Schon gewusst? In Tools wie Ahrefs kannst Du Benachrichtigungen für Dein Linkprofil einrichten, sodass Du automatisch informiert wirst, wenn neue Backlinks gesetzt oder entfernt werden. Praktisch! 

Einstellen eines Alerts bei Ahrefs

Einstellen eines Alerts beim SEO-Tool Ahrefs

Disavow Fazit

Disavow von schädlichen Links ist oftmals unumgänglich, um sich vor negativem Konsequenzen zu schützen und eine weiße Backlink Weste zu bewahren. Wichtig ist also, dass Du wachsam bleibst: Überwache Veränderungen in Deinem Linkprofil mit Tools wie der Google Search Console. Und denk daran: Disavow ist kein Schredder, der Links verschwinden lässt, sondern ein Mittel, um Google mitzuteilen, welche Links bei der Bewertung Deiner Website nicht berücksichtigt werden sollen.

Weitere Tipps für die Optimierung Deiner Website bekommst Du in unseren Lexikon und Ratgeber Artikeln:

Autoren-Infos

Hi! Ich bin Julia.

Als Leiterin der Abteilung Suchmaschinenmarketing schreibe ich bei den digitallotsen über die Themen SEO, Conversionoptimierung und Content Marketing.

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