Redirect

Zuletzt aktualisiert: September 14, 2023

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Stell Dir folgendes Szenario vor: Du spazierst zu Deinem Lieblingsladen. Dort angekommen siehst Du ein Schild an der Tür kleben: „Wir sind umgezogen! Besuch uns in der Neuen Straße 404!“ Bei diesem Schild handelt es sich um einen Redirect (Weiterleitung) in der physischen Welt. Im Internet ist die Funktion einer Umleitung ähnlich: Besuchst Du eine alte, nicht mehr existente URL, wirst Du automatisch auf die neue URL umgeleitet. Praktisch, oder?

Warum sind Redirects wichtig?

Jeder Link, der auf deine Website verweist, hat einen Wert. Egal, ob er von anderen Seiten oder von Suchmaschinen kommt. Wenn Du eine Unterseite löschst oder die URL änderst, ohne einen Redirect einzurichten, ist das, als würdest Du Besucher:innen den Weg versperren. Sie landen auf einer 404-Fehlerseite (page not found). Das kann sehr frustrierend sein. Hast Du nun aber eine Weiterleitung eingerichtet, werden Besucher:innen auf die neue Seite geleitet. Der Traffic geht nicht verloren, User:innen sind nicht gefrustet und auch Suchmaschinen wie Google merken: Der Inhalt ist inzwischen unter einer anderen URL zu finden. 

Was passiert beim Relaunch einer Website?

Neues Design, bessere Funktionalität, neue URL Struktur, aufgeräumter Content - ein Website Relaunch kann sehr aufregend sein. Aber was passiert, wenn Suchmaschinen und Benutzer:innen die neuen Seiten nicht so wirklich finden, weil die alten Links ins Leere führen? Horror! Mit Redirects solltest Du insbesondere nach einem Relaunch mit Domainwechsel (z.B. von .com auf .de) dafür sorgen, dass sowohl die Besucher:innen als auch die Suchmaschinen wissen, wohin sie gehen sollen. Auch gelöschte Unterseiten solltest Du entsprechend umleiten bzw. markieren, damit Suchmaschinen die obsoleten URLs aus ihrem Index entfernen. 

Arten von Redirects

Es gibt verschiedene Arten von Weiterleitungen. Jede dient einem anderen Zweck. Nachfolgend sind die 10 wichtigsten Redirect-Typen aufgeführt:

  • 301 Moved Permanently: Dieser Redirect wird wahrscheinlich am häufigsten verwendet. Er zeigt an, dass eine Seite dauerhaft an einen anderen Ort verschoben wurde. Für SEO-Zwecke ist er besonders wertvoll. Denn er überträgt den Großteil des Link-Juice (Link-Wert) von der alten auf die neue URL.
  • 302 Gefunden (ehemals „Moved Temporarily"): Wenn Inhalte vorübergehend an einen anderen Ort verschoben wurden, wird dieser Redirect verwendet. Da er für Suchmaschinen nicht immer eindeutig ist und nicht den gleichen SEO-Wert wie ein 301 hat, sollte er mit Vorsicht verwendet werden.
  • 303 See Other: Empfohlen nach einem POST-Request zur Vermeidung des erneuten Sendens des Formulars beim Aktualisieren der Seite.
  • 307 Temporary Redirect: Ähnlich wie 302, aber mit dem klaren Hinweis, dass nur temporär umgeleitet wird. Wenn Inhalte nur vorübergehend verschoben werden, z. B. während Wartungsarbeiten, wird dieser Redirect häufig verwendet.
  • 308 Permanent Redirect: Dies ist eine neuere Version des 301-Redirects. Sie weist den Client an, alle zukünftigen Anfragen an die angegebene URL zu richten.
  • Meta Refresh: Hierbei handelt es sich nicht um eine HTTP-Weiterleitung, sondern um eine Weiterleitung, die in die Webseite eingebettet ist. Manchmal sieht man Meldungen wie: Wenn du nicht innerhalb von 5 Sekunden weitergeleitet wirst, klicke hier. Dies wird oft als Meta-Refresh bezeichnet. Das ist weniger SEO-freundlich. Es sollte vermieden werden.
  • JavaScript-Weiterleitung: Ähnlich wie Meta-Refresh wird diese Weiterleitung durch JavaScript-Code auf der Seite erzeugt. Er kann für Benutzer nützlich sein. Für Suchmaschinen ist er jedoch oft schwer zu erkennen.
  • 401 Unauthorized (Unzulässig): Dies ist ein Hinweis, dass die Anfrage aufgrund eines Fehlers bei der Authentifizierung des Benutzers nicht ausgeführt werden kann.
  • 403 Forbidden: Dieser Status zeigt an, dass die Anfrage verstanden wurde. Der Server wird sie jedoch nicht ausführen. Häufig liegt dies daran, dass der Benutzer nicht über die erforderlichen Rechte verfügt.
  • 410 Gone: Hinweis, dass die Ressource dauerhaft entfernt wurde. Es handelt sich dabei um eine klare Botschaft an die Suchmaschinen, dass die Seite nicht mehr zurückkehren wird und aus dem Index entfernt werden sollte.
Die wichtigsten HTTP Statuscodes auf einen Blick (Redirects)

Die wichtigsten HTTP Statuscodes auf einen Blick

Plugins und Tools für Weiterleitungen

Du bist Laie in Bezug auf Weiterleitungen? Zum Glück gibt es Tools, die uns die Arbeit mit Redirects erleichtern. Eine große Hilfe bei der Einrichtung von Redirects können CMS Plugins wie Yoast und Rank Math sein. Sie ermöglichen das einfache Einrichten von Weiterleitungen in Deinem Content Management System

Einige Plugins, mit denen sich Weiterleitungen einrichten lassen, sind kostenfrei. Unsere Empfehlung hierfür ist Rank Math.

Ob Deine Redirects wie geplant funktionieren oder ob es Fehler gibt, kannst Du zum Beispiel mit der kostenfreien Google Search Console überwachen. 

Tipps für den Einsatz von Redirects

  • Planung ist das A und O: Erstelle eine Auflistung Deiner Inhalte, bevor Du Seiten löschst oder URLs änderst. So vergisst du keine Weiterleitung.
  • 301-Redirects verwenden: Das ist eine permanente Weiterleitung. Sie sagt den Suchmaschinen: Der Inhalt ist jetzt unter dieser URL zu finden.
  • Redirect-Ketten vermeiden: Wenn eine URL auf eine andere URL weiterleitet, die wiederum auf eine andere URL weiterleitet, wird die Ladegeschwindigkeit verlangsamt und Suchmaschinen können verwirrt werden.
  • Die Performance im Auge behalten: Tools wie die Google Search Console helfen Dir sicherzustellen, dass alles wie beabsichtigt funktioniert und Deine Website von den Crawlern der Suchmaschine wie gewünscht aufgefunden wird. 

... und was ist mit dem Canonical Tag?

Sowohl Canonical Tags als auch Redirects sind wichtige Werkzeuge im Bereich der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Sie dienen aber unterschiedlichen Zwecken und werden in verschiedenen Kontexten eingesetzt. Was Canonical Tags sind, erklären wir Dir gerne:  

  • Zweck: Ein kanonisches Tag wird verwendet, um auf doppelte oder fast identische Inhalte auf einer Webseite hinzuweisen (Duplicate Content). Es teilt Suchmaschinen mit, welche Version dieser Seiten die „primäre“ Version eines Content Pieces ist. Auf diese Originalressource sollte das Canonical Tag zeigen. 
  • Arbeitsweise: Indem man einer Seite einen Canonical Tag hinzufügt, sagt man Suchmaschinen: „Wenn du Duplikate auf dieser Seite findest, betrachte die Seite mit URL XY als Hauptquelle“.
  • User: Für Benutzer:innen, die Deine Seite besuchen, findet keine tatsächliche Umleitung auf eine andere Seite statt. User, die eine Seite mit einem Canonical Tag aufrufen, sehen nicht automatisch die kanonische Version. Es sei denn, sie rufen diese URL direkt auf.
  • Anwendung: Canonical Tags müssen dann gesetzt werden, wenn es aus verschiedenen Gründen mehrere ähnliche Versionen derselben Seite gibt (z.B. Tracking-Parameter in URLs, Produktvarianten in Online-Shops). 

Fazit: Weiterleitungen sind wichtig

Weiterleitungen sorgen dafür, dass nach Änderungen an URLs oder dem Löschen von Inhalten alles weiterhin reibungslos weiterläuft. Mit den richtigen Redirects bleiben Dir Traffic und Rankings erhalten. Weitere Tipps für die Sichtbarkeit Deiner Website bekommst Du in unseren zahlreichen Lexikon- und Ratgeber-Artikeln:

Autoren-Infos

Hi! Ich bin Julia.

Als Leiterin der Abteilung Suchmaschinenmarketing schreibe ich bei den digitallotsen über die Themen SEO, Conversionoptimierung und Content Marketing.

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